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Die schönsten Bilder vom Haustier einfangen

Portrait schwarzer Hund

Lesedauer: Ø 9 Min

Tierbesitzer sehen ihre Haustiere zumeist als Familienmitglieder und möchten daher schöne Fotos vom tierischen Liebling machen. Die oft lustigen und interessanten Szenen im Leben mit Tieren bieten unzählige Aufnahmevarianten, bei denen eine hochwertige Kameraausrüstung zwar hilfreich, doch nicht immer nötig ist. Mit einigen Tipps aus der Trickkiste professioneller Tierfotografen kann mit fast jeder Kamera das kreative Tierfoto gelingen.

Ruhe vermitteln, Stress vermeiden

Die Bindung zwischen Haustier und Tierbesitzer bietet Vor- und Nachteile für ein tierisches Fotoshooting. Die Situation kann je nach Tier in unterschiedlichem Maß Stress auslösen: Ungewohnte Geräusche, beginnend bei den Kameratönen, sollten ebenso vermieden werden wie hektische Umgebungen, in denen das Tier eventuell abgelenkt wird. Die Vorteile liegen im gegenseitigen Vertrauen, die es dem Besitzer erlauben, das Tier in diversen Situationen sehr nah zu kommen und eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Auch kann das Temperament der Tiere besser eingeschätzt werden, um selbst ängstliche und nervöse Tiere leichter fotografieren zu können.

Die Verbundenheit kann jedoch auch zum Nachteil werden, beispielsweise wenn sich der Tierbesitzer mit der Kamera unter Druck setzt, unbedingt ein schönes Bild festzuhalten. Die daraus resultierende innere Anspannung überträgt sich ebenso auf das Tier wie der entspannte Umgang des Besitzers mit Shootingsituation und Kenntnis der Kamera. Sorgen Sie entsprechend für eine lockere Situation, in der Sie zunächst einfache Motive festhalten und Ihr tierisches Fotomodell an die Kamera gewöhnen.

Portrait zähnefletschender Hund

Die geeignete Technik für Tierfotos

Die Spiegelreflexkamera gilt als der unbestrittene Favorit unter den Kameras für professionelle Fotos. Dabei macht auch die Tierfotografie keine Ausnahme. Dennoch ist es nicht zwingend nötig, eine moderne Hochleistungskamera zu besitzen. Spiegellose Systemkameras und die beliebten Superzoomkameras unterstützen Sie ebenfalls bei tollen Aufnahmen von Ihrem Haustier. Eine maßgebliche Funktion, welche die Kamera bieten sollte, ist die Einstellungsmöglichkeit von Belichtungszeit und Blende. Ein Standardobjektiv mit einem Zoombereich von Weitwinkel (18mm) bis zur Normalbrennweite (55mm) ermöglicht die Aufnahme von schönen Tierfotos, mit denen Sie Hund, Katze und Maus mit geringem Abstand gut fotografieren können.

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Für die Aufnahme des Haustieres in Aktion ist ein leichtes bis mittleres Teleobjektiv bzw. ein Telezoom hilfreich. Klassische Haustierportraits erhalten eine schönere Wirkung, wenn der Abstand zum Motiv etwas größer gewählt und mit der Kamera gezoomt wird. Individuelle Tausendsasser sind Objektive mit einer Brennweite von 18 bis 135 mm sowie sogenannte Reisezooms (Brennweite 18 bis 200 mm). Diese sind für nahe wie ferne Aufnahmen gut geeignet.

Möchten Sie ein neues Objektiv anschaffen, ist eines mit Bildstabilisator eine gute Wahl, um die Gefahr ungewünschter Bildwackler zu vermeiden. Wer hingegen bevorzugt mit Smartphone oder Kompaktkamera fotografiert, sollte versuchen das Bild vorab zu gestalten, auf den richtigen Auslösemoment achten und kann die Fotos im Anschluss mit einem guten Fotoprogramm nachbearbeiten. Die Fotos drucken zu lassen lohnt sich dann noch mehr wenn die Fotos eine hohe Qualität besitzen und gut nachbearbeitet wurden.

Hundewelpe schnüffelt an Kamera

Aufnahmemodus richtig auswählen

Anfänger in der Fotografie werden durch spezielle Aufnahmemodi unterstützt: Modus-Wahlrad oder Kameramenü bieten Voreinstellungen für unterschiedliche Aufnahmesituationen. Für Fotos in Aktion finden sich diese Modi beispielsweise hinter Bezeichnungen wie „Haustiere“, „Sport/Action“ oder „Best Shot“. Durch Serienbildschaltung werden auf Wunsch mehrere Bilder hintereinander gemacht, welche die Chance auf eine optimale Aufnahme zum richtigen Zeitpunkt selbst bei Profis erhöhen. Die Serienbildfunktion ist oft auch in anderen Aufnahmemodi möglich, muss jedoch gegebenenfalls speziell aktiviert werden.

Erfahrenere Fotografen nutzen meist die Halbautomatik, die als Modus Tv/S bezeichnet die Belichtungszeit individuell einstellbar macht. Nicht nur für die Aufnahme toller Tierfotos sollten sich Anfänger wie Fortgeschrittene entsprechend mit den Zusammenhängen von Belichtungszeit, Blende und ISO-Wert vertraut machen.

Bildgestaltung mit tierischem Hauptdarsteller

Die einfachste Aufnahme vom Haustier erhalten Sie, wenn der Lieblingsvierbeiner eine ruhige Pose einnimmt und Sie mit dem Vollautomatik-Modus auslösen. Da Tiere oft in Bewegung sind, die Lichtverhältnisse variieren können und der Kamerablitz die Lichtstimmung in Innenräumen zerstören kann, ist es von Vorteil, das Haustier-Fotoshooting nach draußen oder an einem hellen Ort umzusetzen.

Richtig scharf stellen
Die einfachste Variante, den Fokus (Schärfepunkt) zu wählen, ist es, die Kamera auf die Augen zu richten und diese scharf zu stellen.

Hintergrundgestaltung
Ein ruhiger Hintergrund unterstreicht die Bildwirkung. Vermeiden Sie zu helle, zu bunte und markante Flächen im Hintergrund, da diese sonst die Aufmerksamkeit vom Hauptmotiv ablenken. Das Bildmotiv muss dabei nicht vollständig und mittig positioniert sein: Anschnitte bergen im Foto oft einen besonderen Reiz.

Zoom nutzen
Smartphones und Kompaktkameras werden zumeist im Weitwinkelmodus genutzt. Der Nachteil ist die dafür nötige Nähe am Motiv, um eine ausreichende Größe zu erhalten, während dennoch der Hintergrund viel Platz einnimmt. Hierdurch können Größenverhältnisse verzerrt werden. Ein größerer Abstand zum Motiv, das dann herangezoomt wird, lässt den Hintergrund weicher erscheinen und hebt die Proportionen besser hervor.

Auf Augenhöhe
Eine tiefe Aufnahmeperspektive mit schöneren Ergebnissen entsteht, wenn Sie sich mit Ihrem Tier auf Augenhöhe begeben.

Gut geplant ist halb fotografiert
Nehmen Sie sich Zeit für eine gute Planung und suchen Sie sich gegebenenfalls einen Helfer, der die Aufmerksamkeit des Tieres weckt. So verhindern Sie, dass Ihr Haustier Ihr eigenes Knien oder Setzen auf den Boden für eine Aufforderung zum Spielen hält.

Entspannt und geduldig bleiben
Optimale Fotos gelingen vor allem, wenn Fotograf und Tier entspannt sind. Schlafende Tiere sind einfach im Foto festzuhalten, während aufmerksame Tiere interessantere Fotomotive bieten. Durch Ihre eigene Entspannung schaffen Sie leichter die gelungene Mischung aus richtigem Fotomoment und dem Drücken des Auslösers. Die Gehorsamkeit des Tieres kann hilfreich sein – ansonsten geduldig bleiben oder auf einen neuen Foto-Moment warten.

Pferde-Köpfe

Kreative Aufnahmen und Perspektivenwechsel

Das klassische (Tier-)Portrait setzt auf klare Bildaufteilung und schöne Darstellung. Bewusst eingesetzt können Sie jedoch mit untypischen Perspektiven und variablen Abständen kreative Aufnahmen von Ihrem Haustier gestalten. Mit dem Weitwinkel von oben nach unten oder aus der Froschperspektive ablichten kann unkonventionelle und witzige Aufnahmen hervorbringen. Geduldige Haustiere erlauben Nahaufnahmen der besonderen Art: Fokussieren Sie die Hundenase oder die Krallen Ihrer Katze im Nahaufnahme-Modus, erhalten Sie ungewöhnliche Detailaufnahmen. Auch die Katzenzunge, die Sahne aus der Glasschüssel leckt, oder ein witziges Haarbüschel bieten Fotomotive, die ganz nah an den typischen Besonderheiten in Ihrem Leben mit dem Haustier aufzeigen.

Experimentieren Sie mit der Umgebung: Mit wasserdichten Kameras fotografieren Sie Ihren Hund beispielsweise knapp über oder unter der Wasseroberfläche mit kreativen Ergebnissen. Und während Unschärfe bei normalen Portraits als Fehler gilt, bietet sich selbige durch die Veränderung des Schärfepunktes als innovatives Werkzeug für individuelle Tierfotos.

Hundekopf von oben
Nasenspitze von Hund
3 Hunde auf Kamera zulaufend

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Icono Polaroid
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Lichtverhältnisse optimal nutzen

Der Profi kennt die Tücken des Lichtes, in deren Fallen der Anfänger leider häufig tappt: Professionelle Bilder unterscheiden sich von Anfängerfotos durch die Steuerung der Schärfe und die Beachtung von Hintergrund und Lichtverhältnissen.

In Wohnräumen und an schattigen Plätzen ist das Licht meist zu dunkel, weshalb selbst die kleinste Bewegung des Tieres das Motiv unscharf werden lässt, obwohl der Hintergrund scharf abgebildet ist. In Reithallen sind die Lichtverhältnisse selbst für professionelle Fotografen eine Herausforderung, da nicht alles, was für das menschliche Auge hell erscheint auch von der Kamera entsprechend aufgenommen werden kann. Bei professionellen Reitturnieren ist hingegen meist eine intensive Beleuchtung vorhanden, die nicht mit kleineren Veranstaltungen im Indoor-Bereich vergleichbar ist. Outdoor-Fotos lassen sich entsprechend leichter umsetzen.

Doch auch in Außenbereichen kann an bewölkten Tagen oder am späten Nachmittag das zur Verfügung stehende Licht eine Bewegungsunschärfe verursachen. Der Tv/S-Modus erlaubt dafür die individuelle Einstellung der Belichtungszeit, die bei einem Wert von 1/125 s relativ sicher gute Ergebnisse liefert. Zeigt das Kameradisplay hingegen eine Zeit von 1/30 oder 1/60 s an, sollte Ihr tierisches Fotomodell absolut still halten, um Ihnen ein schönes Foto zu ermöglichen.

Portrait braun getigerte Katze

Ruhe-Portrait oder Bewegungsaufnahme

Die Entscheidung zwischen Ruhe-Portrait und Bewegungsaufnahme prägt die Unterschiede in den Einstellungen.

Je weniger Licht zur Verfügung steht, umso länger muss die Belichtungszeit sein und die Blende weit geöffnet werden. Automatik-Programme erhöhen daher den ISO-Wert, um mehr Licht einfallen zu lassen oder gegebenenfalls das Blitzlicht zuzuschalten. Je heller die Umgebung des Aufnahmeortes, desto kürzer wird die Belichtungszeit, desto kleiner die Blendenöffnung und der ISO-Wert bleibt niedrig. Die Aspekte Zeit, Blende und ISO-Wert beeinflussen sich demnach wechselseitig.

Je mehr Bewegung eingefroren werden soll, umso kürzer sollte die Belichtungszeit gewählt werden, wobei die Blende den Lichteinfall steuert. Überlässt der Fotograf diese Einstellungen der Kameraautomatik ist das gelungene Foto meist ein Zufallstreffer. Mit wachsender Erfahrung können auch Anfänger diese Grundlage für die Gestaltung schöner Tierfotos nutzen.

Möchten Sie spielende Tiere in scharfen Bildern festhalten, bedarf es einer sehr kurzen Belichtungszeit. Die Einstellung auf 1/500 s (alternativ 1/640 oder 1/1000 s bei schneller Bewegung) bietet einen guten Ausgangspunkt. Ein vorbeilaufendes Tier zu fotografieren ist dabei schwieriger als eins, das auf Sie zuläuft.

Hund mit Stock auf Kamera zulaufend
weißes Pferd am See

Die Autofokussteuerung für Motive in Bewegung (AF-C, AF-F, AI-Servo) unterstützt Sie dabei, indem sie binnen Bruchteilen von Sekunden die Entfernung zwischen Motiv und Kamera ermittelt und die Schärfe nachjustiert. Wird die AF-Betriebsart auf starre Motive (AF-S oder One Shot) gewählt, kann es sein, dass die wehende Mähne des Pferdes scharf ist, die Augen jedoch unscharf. Auch bei Hunden mit langen, spitzen Schnauzen kann es vorkommen, dass die Schärfe von Augen und Nasenspitze unterschiedlich ausgegeben wird. Dieser Effekt erhöht sich bei Spiegelreflexkameras gegenüber Kompaktkameras. Mit ein wenig Erfahrung kann der Fotograf die Blendenweite verringern und beispielsweise den Av/A-Modus statt dem Tv/S einsetzen.

Auch der Autofokuspunkt bedarf der Beachtung, um durch die Kameraautomatik nicht den Hintergrund gegenüber dem Tiermodell zu bevorzugen. Definieren Sie selbst einen Autofokuspunkt, der nah am Tier liegt. Hierdurch erhöhen Sie die Treffgenauigkeit ebenso wie durch das Aktivieren der Serienbildfunktion.

Hundenase schwarz

Tierbilder vom Profi

Ist Ihr Tier gut trainiert, um auch an einem Platz zu verharren, können Sie ein professionelles Fotoshooting im Studio oder im Outdoorbereich vereinbaren. Wählen Sie dabei stets Fotografen, die im Bereich der Tierfotografie versiert sind und das auch für Tiere anstrengende Modellstehen kurz und gezielt angehen. Beachten Sie dabei, dass fremde Menschen, ungewohnte Umgebung und die besondere Situation für Ihr Tier zu Stressfaktoren werden können, in denen nicht alles wie gewohnt auf Anhieb klappt.

Fotografieren lernen – Schwerpunkt Tierfotografie

Möchten Sie mehr über die Besonderheiten der Tierfotografie lernen, eignen sich spezielle Workshops und Fotokurse. Professionelle Tierfotografen vermitteln dabei das nötige Knowhow zur Tier- und Studiofotografie. Erfahrene Kursanbieter machen auf mögliche Verhältnisse vor Ort aufmerksam und unterstützen beispielsweise dabei, interessante Locations für ein galoppierendes Pferd oder einen laufenden Hund zu finden. Da diese Aspekte in Eigenregie oft nur schwer umgesetzt werden können, sind diese Kurse meist recht kostenintensiv. Sie bieten jedoch weiterführende Kenntnisse, die auch für versiertere Fotografen interessant sein können.

Denn bedenken Sie immer: Auch der Profi macht nicht ausschließlich perfekte Bilder. Er trainiert seine Fertigkeiten mit jedem neuen Foto immer und überall.

braunes Pferd in hohem Gras

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