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Drohnenfotografie – ein Perspektivwechsel

Drohnenaufnahme in Island: Eine Frau liegt auf einem pinkfarbenen Schwimmtier-Pelikan im Badeanzug zwischen Eisschollen im türkisfarbenen Wasser

Lesedauer: Ø 10 Min

Seit ein paar Jahren kommen in der Fotografie vermehrt Drohnen zum Einsatz. Drohnenfotos bzw. Luftaufnahmen von Gebäuden und Industrieanlagen oder Drohnenaufnahmen im Reise-, Outdoor- und Sportbereich – die Einsatzmöglichkeiten für Drohnenfotografie sind vielfältig. Dabei ist die Bedienung dieser unbemannten Fluggeräte (UAV – unmanned aerial vehicle) vergleichsweise einfach. Allerdings gibt es ein paar Dinge zu beachten.

Was macht Drohnenfotografie so besonders?

Für meine erste Islandreise habe ich mir eine Drohne gemietet, ohne vorher besonders viel geflogen zu sein. Ich hatte Drohnenbilder gesehen und mir war klar, dass das visuell eine große Bereicherung wäre. Was für einen großen Unterschied der Perspektivwechsel macht, ist mir aber zum ersten Mal wirklich bewusst geworden, als ich in einem riesigen grauen Flussbett stand. Außer Schotter und ein bisschen schmutzigem Wasser konnte ich dort nicht besonders viel sehen. Aber die Satellitenbilder auf Google Maps hatten mich ermutigt die Drohne dort trotzdem steigen zu lassen.

Drohnenaufnahme Flussbett in Island

Kaum hatte ich ein paar Meter Höhe gewonnen, wurde mir klar, dass dies genau die richtige Entscheidung gewesen war. Der Fluss glitzerte durch das schräg einfallende Sonnenlicht und die reflektierenden Sedimente in den absurdesten Blautönen. Zu dem tristen Grau vom Schotter gesellten sich schnell Farbflecken von Moosen und Gräsern. Was eben noch eher langweilig aussah, wirkte plötzlich wie ein Gemälde – ideale Bedingungen also für wunderschöne Drohnenaufnahmen.

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Welche Drohne brauche ich wofür?

Es gibt verschiedene Arten von Drohnen, die gängigsten sind aber mit Abstand die Multikopter. Vom Spielzeug mit dem Gewicht einer Tafel Schokolade, bis hin zu schwerem, großem Profigerät mit sechs oder sogar acht Rotoren ist dabei alles möglich!

Nicht alle Drohnen haben eine Kamera, die auch wirklich fotografieren und filmen kann. Viele der Spiel- und Sportgeräte sind für Drohnenfotgrafie komplett ungeeignet, denn sie haben häufig nicht mal eine Bildübertragung auf das Display der Fernbedienung. Manche Modelle haben eine automatische Hindernis-Erkennung und eine ‘Return Home Funktion‘.

Drohnenaufnahme einer Fluss- und Seenlandschaft in Island in den Farben Türkisblau und Terrakotta

Die allermeisten Drohnen, mit denen sich Drohnenaufnahmen im RAW-Format fotografieren lassen, fallen seit 2020 unter die neuen Regularien der Deutschen Flugsicherung. Um damit fliegen zu dürfen, braucht man eine entsprechende Lizenz. Persönlich nutze ich eine DJI Phantom 4 Pro V2 und eine DJI Mavic Pro 2.

Die Phantom ist eine relativ große Drohne. Der Koffer mit allem Zubehör wiegt 5 kg und der Rucksack, mit dem ich Drohne und zusätzlich meine Spiegelreflexkamera tragen kann, hat 80 Liter. Ziemlich viel Gepäck für eine Person meiner Größe. Trotzdem habe ich gerade in den Bergen oder auf Reisen häufig meine ‘Große‘ dabei. In Sachen Flugstabilität, gerade bei nicht optimalen Bedingungen, ist sie unschlagbar. Die ‚Kleine‘ kommt vor allem bei Produktionen zum Einsatz, bei denen ein großer Rucksack keine Option ist – wie Klettersteigen oder Skitouren.
Beide Drohnen bleiben unter 2 kg Abfluggewicht und durften damit bis 2020 auch ohne Lizenz geflogen werden.

Drohnenfoto in Island: Wellen an einem schwarzen Strand und dazwischen schwimmen Eisschollen

 Worauf muss ich bei Drohnenaufnahmen achten?

Mit einer Drohne nimmt man ganz offiziell an der Luftfahrt teil. Dementsprechend muss sichergestellt sein, dass man weder sich selbst, noch andere Menschen oder Tiere gefährdet. Die Technik wird immer besser, die Drohnen fliegen weiter, höher und schneller. Aufgrund dessen, gibt es inzwischen Regularien und Gesetze, die den Einsatz dieser UAVs beschränken.

Die richtige Vorbereitung für Drohnenfotografie

Im Idealfall hat man vorher bereits genauestens recherchiert, wo man fliegen möchte und wie die Bedingungen vor Ort sind. Dafür gibt es ein paar sehr hilfreiche Apps: Map2Fly zeigt für Deutschland die Lufträume, Flughäfen, Naturschutzgebiete etc. auf einer Karte an. Für Österreich nutze ich die App ‚Drohnen Info‘ vom ÖAMTC und für die Schweiz ‘TCS Drohnen‘. Die App ‘UAV Forecast‘ zeigt sehr übersichtlich, ob die aktuellen Wetterbedingungen zum Fliegen ausreichen. Je nachdem, wo ich den Flug plane, ist es notwendig die entsprechenden Genehmigungen einzuholen.

Luftaufnahme per Drohne von Eisschollen in Island

Bevor es aber ans eigentliche Aufnehmen von Drohnenfotos geht, gibt es natürlich noch die physischen Gegebenheiten vor Ort: Gibt es hohe Bäume, oder Gebäude oder gar Stromleitungen in der Nähe? Wenn die Drohne längere Zeit nicht genutzt wurde, empfiehlt es sich vorab sie auf eventuelle Updates zu prüfen. Zudem sind in den Drohnen zumeist Lithium-Polymer Akkus (kurz LiPo) verbaut. Diese entladen sich nach ein paar Tagen auf maximal 3/4 der Kapazität, um die Lebensdauer zu verlängern. Eine gewisse Vorbereitung ist für Drohnenfotografie also unabdingbar.

Wetter und Sichtflug-Bedingungen für gelungene Drohnenaufnahmen

Dass das richtige Licht entscheidend zur Wirkung eines Fotos beiträgt, kann wohl niemand leugnen. Bei der Drohnenfotografie spielt das Wetter jedoch schon früher eine tragende Rolle: Sind die Witterungsbedingungen so, dass man überhaupt starten kann? Die App ‘UAV Forecast‘ ist da schon ein ganz guter Indikator. Am wichtigsten sind jedoch die Bedingungen vor Ort.

Drohnenaufnahme von Bergen in Island: zu sehen sind kunterbunte Farbschattierungen und Schattenspiele

Die beiden offensichtlichsten Probleme für gelungene Drohnenaufnahmen sind Regen und Wind. Der Regen stört nicht nur die Sensoren und kann die Drohne zum Absturz bringen. Die Regentropfen, die sich auf der Optik sammeln, führen zu großen, unscharfen Flecken im Drohnenbild. Aber auch die Temperatur spielt eine Rolle – vor allem in Kombination mit Feuchtigkeit von Nebel, Regen etc.

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Nicht nur, dass die Akkus dann nicht so lange halten wie gewohnt: Im schlimmsten Fall vereist die Drohne innerhalb kürzester Zeit und ist damit nicht mehr steuerbar. Generell gilt in Deutschland, dass nicht höher als 100 Meter bzw. nach neuer Verordnung 120 Meter hoch geflogen werden darf. Zudem muss immer Sichtkontakt zur Drohne bestehen. Generell gelten für Drohnenfotografie die VFR (Visual Flight Rules) oder auf Deutsch “Sichtflugbedingungen”, die auch im normalen Luftverkehr gelten. Dazu gehören bei Drohnenflügen eine Flugsicht von 800 Metern, Erdsicht und keine Wolken.

Luftaufnahme per Drohne von Eisbergen in Island

 Naturschutzgebiete und andere ‚Sperrgebiete‘ für Drohnenfotografie

Der Flug über Naturschutzgebieten und Nationalparks ist in den meisten Ländern nur mit Ausnahme-Genehmigung möglich. Zurecht, wenn man bedenkt wie unangenehm die Geräusche schon für den Menschen sind – wir können verstehen, was passiert. Es gibt unzählige Drohnenaufnahmen von Tieren, die in Panik versuchen vor der Drohne zu fliehen. Was passieren würde, wenn die Drohne mit einem Schwarm Vögel kollidiert, kann sich wohl jeder vorstellen.

Auch für Flugzeuge und Helikopter kann die Drohne schnell gefährlich werden – man stelle sich mal nur einen Steinschlag in der Größe einer Drohne auf der Autobahn vor… Deswegen zählt der Luftraum rund um Flughäfen und -plätze und Helikopter-Startpunkte zum kontrollierten Luftraum und darf nur mit Starterlaubnis genutzt werden.

Luftaufnahme von einer Drohne aus mit Blick auf ein Flussdelta und eine Seenlandschaft in Island (in zahlreichen Braun- und Beigetönen sowie Türkisgrün)

Die neuen Regularien für Drohnenfotografie seit 2020

Mit der Hilfe von Drohnen kann heute eigentlich jeder Aufnahmen machen, wie sie früher nur mit Helikopter möglich waren. Die Multikopter stehen stabil in der Luft, verfolgen dich auf Befehl und weichen Hindernissen selbstständig aus – Fliegen war noch nie so einfach. Fast zu einfach, wie es manchmal scheint. Jeder Abenteurer, der gerne fotografiert, besitzt eine Drohne. Für einzigartige Drohnenaufnahmen schleppt er sie an die schönsten und entlegensten Orte – oft ungeachtet dessen, was um ihn herum passiert.

Mit den neuen Regularien, die seit Juli 2020 bindend sind, ändert sich das. Die Prüfungen die man ablegen kann und auch muss – um entsprechende Aufstiegsgenehmigungen zu bekommen – sind gewiss ein Fluch für diejenigen, die das professionell betreiben. Lizenzen, Genehmigungen und Prüfungen kosten schließlich eine Menge Zeit und Geld. Zum anderen ist es eine Notwendigkeit, wenn man sieht, mit welcher Leichtfertigkeit sich viele über die Regelungen hinwegsetzen, ohne über die Konsequenzen nachzudenken.

Drohnenfoto eines hellblauen Flussbettes durch eine graue Landschaft

Ab sofort werden die Drohnen nach Gewicht, Einsatzort und Betriebszweck in drei Kategorien eingestuft – open category, specific category und certified category. Je nach Kategorie unterscheidet sich der administrative Aufwand für den Betrieb deutlich.

Die meisten der im Handel frei verfügbaren Drohnen fallen in die open category. Sie werden dementsprechend weiter in 5 Klassen C0 – C4 unterteilt. Kurz gesagt: Alles was mehr als 250 g wiegt, braucht eine Lizenz mit Prüfung. Im ersten Moment habe ich innerlich geflucht. So eine Schikane – ich hab mehr als 30 Stunden in der Luft unter den widrigsten Bedingungen in Island hinter mir. Und jetzt soll ich hier auf einem Sportplatz im Osten von München zeigen, dass ich die Abläufe beherrsche? Und zusätzlich 60 Seiten zu Luftfahrtrecht, Meteorologie, Navigation und Flugbetrieb verinnerlichen?

Luftaufnahme mit einer Drohne mit Blick auf ein Flussdelta in Island und Eisschollen im See

Drohnenfotografie nur mit Lizenz?!

Dann erinnerte ich mich zurück an die Erlebnisse in Island, als es dort noch kaum Regeln und Verbote gab. An den Touristen, der seine Drohne im März bei massiven Minusgraden über einen Wasserfall lenkte, um ein Drohnenfoto zu machen. Wie die Drohne im Sprühnebel sofort vereiste und nicht mehr steuerbar nur Zentimeter von der Klippe entfernt notlandete. Wie besagter Tourist. ohne auf die Umgebung zu achten, losläuft und nicht wahrnimmt, dass er nur auf einer überfrorenen Schneewechte steht und beim nächsten Schritt die 30 Meter hohen Felsen in den Goðafoss gestürzt wäre. In einer aufwändigen 2-stündigen Aktion haben wir dann unter Seilsicherung die Drohne schließlich geborgen, während über unseren Köpfen weitere Drohnen schwirrten, denen das gleiche Schicksal drohte. Das hätte ein hoher Preis für seine Drohnenaufnahmen werden können.

Drohnenaufnahme von einem Wasserfall in Island

Wie also soll man differenzieren? Zwischen denen, die verantwortungsvoll agieren und denen die vor lauter Adrenalin (denn ja, das wird beim Fliegen zweifelsohne ausgeschüttet) kopflos und ohne das entsprechende Hintergrundwissen sich und andere gefährden? Eine Garantie gibt es natürlich auch mit Prüfung nicht. Aber zumindest kann davon ausgegangen werden, dass das Wissen im Prinzip vorhanden ist und dann hoffentlich im entscheidenden Augenblick auch abgerufen werden kann. Zudem ist die Vorstellung, dass über Naturschutzgebieten und an Touristen-Spots das nervige Summen und Brummen in der Luft wieder weniger wird, ja auch verlockend.

HDR-Fotografie und Bildbearbeitung von Drohnenaufnahmen

Ich mache mit meiner Spiegelreflexkamera nur sehr selten HDR Aufnahmen, bei Drohnenfotos ist das etwas anderes. Die Kamera, die verbaut ist, hat einen deutlich kleineren Sensor und einen geringeren Tonwertumfang. Gerade wenn ich Schnee, Eis oder Wasser fotografiere, ist mir der Kontrast häufig zu hoch, und bei HDR-Aufnahmen wird der Kontrast weniger stark. Nachdem das Gimbal (eine spezielle Aufhängung) die Kamera sehr gut stabilisiert, kann man wunderbar Drohnenaufnahmen im HDR-Format erstellen. Sie lassen sich dann im Nachhinein zum Beispiel in Adobe Lightroom zusammensetzen.

Drohnenaufnahme eines Sees in Island im HDR-Format

So kann man sicher gehen, dass sowohl die Person im Bild als auch der Hintergrund korrekt belichtet sind. Ich kann mich noch erinnern, wie man früher bei HDR und Panorama-Aufnahmen Punkte im Bild definieren musste, um die Überlagerung richtig zu positionieren. Heute übernimmt das die künstliche Intelligenz der Programme wie von Zauberhand.

Drohnenbilder faszinierend in Szene setzen

Ich persönlich drucke Drohnenaufnahmen am liebsten auf mattem Papier, zum Beispiel auf dem handgeschöpften Papier von Hahnemühle. Darauf kommen Texturen und Farben besonders gut zur Geltung. Wenn die Bilder dann an der Wand hängen ist es fast so, als würde man durch ein Fenster schauen. Genau das ist der besondere Reiz bei einem hochwertigen Print!

Richtig edel wirkt es, wenn das Hahnemühle Künstlerpapier direkt auf Alu Dibond kaschiert ist. Entsprechende Bilder lasse ich bei myposter für meine Ausstellungen anfertigen. Die elegante Aluminiumplatte macht das Drohnenbild zusätzlich besonders stabil. Alu-Dibond Fineart Prints kann man auch gerahmt bestellen – entweder im Schattenfugenrahmen oder in einer schicken Artbox.

Viele Drohnenfotos eignen sich auch hervorragend als Panoramabild. So wird die Drohnenaufnahme beispielsweise im Wohnzimmer über dem Sofa ein echter Hingucker.

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Hahnemühle auf Alu-Dibond

Super-edel wirkt Ihre Luftaufnahme auf einem Hahnemühle-Druck, kaschiert auf Alu-Dibond

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Fliegen Sie mit über Island! So entstanden die spektakulären Drohnenaufnahmen

Begleiten Sie uns mit dem folgenden Video auf dem Flug der Drohne über Island, und lassen Sie sich von den einzigartigen Luftaufnahmen unserer Autorin Jana Erb verzaubern:

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