Melvin Werner

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1. Bitte stell dich kurz vor: Wer bist du und was machst du genau als Künstler?

Ich bin Melvin Werner, 29 Jahre alt und lebe in Berlin. Ich arbeite als freischaffender Künstler mit Fokus auf Ölmalerei. Neben dem klassischen Malen betreibe ich auch Social-Media-Kanäle, auf denen ich meine Arbeit zeige und mit meinem Publikum in Kontakt trete.

2. Was hat dich dazu inspiriert, eine Karriere in der Kunst zu verfolgen? Welchen Herausforderungen bist du dabei begegnet und wie hast du sie gemeistert?

Mich hat vor allem die Möglichkeit inspiriert, mich komplett kreativ auszuleben und meine eigenen Projekte zu realisieren. Allerdings merkte ich schnell, dass reine Kreativität nicht ausreicht, um langfristig erfolgreich zu sein. Man muss sich auch vermarkten und gesehen werden. Ich habe mich deshalb bewusst dafür entschieden, Social Media einzusetzen. Angefangen habe ich mit Livestreams auf Twitch, in denen ich meine Malprozesse zeigte. Später habe ich die Aufzeichnungen zu Zeitraffer-Videos geschnitten und auf TikTok, Instagram und YouTube hochgeladen. So gelang es mir, Reichweite aufzubauen.

3. Welche Erfahrungen oder Entscheidungen haben deinen Weg besonders beeinflusst?

Eine wichtige Entscheidung war, mein festes Angestelltenverhältnis zu kündigen, um mich ganz auf die Kunst konzentrieren zu können. Anfangs verdiente ich mein Geld hauptsächlich über Auftragsarbeiten, habe dann aber gemerkt, dass mir das zu wenig Raum für meine eigenen Ideen ließ. Also zog ich einen klaren Schnitt und widme mich seitdem ausschließlich meinen eigenen Werken.

4. Was inspiriert dich in deinem kreativen Prozess und was motiviert, neue Werke zu schaffen?

Mich reizt es, etwas zu malen, das man so noch nicht gesehen hat – Bilder, die überraschen und zum zweiten Hinschauen animieren. Meine Motivation ist der Reiz des Neuen und Außergewöhnlichen. Ich mag es, “komische” oder ungewohnte Elemente in meinen Werken zu vereinen, sodass etwas Eigenständiges entsteht. Dieses Entdecken und Austesten neuer Ideen und Techniken inspiriert mich immer wieder aufs Neue.

5. Gab es Momente, in denen du mit Herausforderungen oder Zweifeln konfrontiert warst? Wie bist du damit umgegangen und was hast du daraus gelernt?

Klar, Zweifel und Herausforderungen gehören dazu – auch jetzt noch. Wenn ich vor neuen Schwierigkeiten stehe, greife ich auf meinen Erfahrungsschatz zurück. Ich denke immer: „Ich habe schon alles gemeistert, was vorher kam – das schaffe ich auch.“ Außerdem ist es mir wichtig, offen über meine Struggles zu sprechen. Ich will nicht dieses „fake it till you make it“ spielen, sondern ehrlich sagen, wenn etwas nicht rund läuft. Dadurch bekomme ich oft viel positives Feedback und zeige, dass auch Rückschläge Teil des kreativen Prozesses sind.

6. Auf welches deiner bisherigen Projekte oder Werke bist du besonders stolz und was macht es für dich so bedeutend?

Bei mir gibt es immer so Bildreihen, an denen ich arbeite. Besonders stolz bin ich auf meine erste Serie „Gesichter mit Obstreihe“ – eine Mischung aus Porträts, bei denen es so aussah, als läge Obst auf den Gesichtern. Diese Serie hat meinen Durchbruch auf Social Media eingeläutet. Und in letzter Zeit experimentiere ich mit invertierten Bildern, was sogar zu einer Ausstellung geführt hat. Solche Projekte zeigen mir, dass mein Experimentiergeist und meine originellen Ideen wirklich ankommen.

7. Was sind deiner Meinung nach die häufigsten Fehler, die Berufseinsteiger in der Kunst machen und wie kann man sie vermeiden?

Viele Neueinsteiger tendieren dazu, entweder zu sehr auf die Kunst oder zu sehr aufs Marketing zu setzen – oder sie wissen gar nicht, wie sie die beiden Bereiche in Balance bringen sollen. Du musst beides miteinander verbinden: Deine Kunst muss strahlen, aber du musst auch wissen, wie du sie an den Mann bringst. Ich kenne Künstler, die einfach großartige Bilder malen, diese aber nie richtig präsentieren, und auch solche, die sich zu sehr auf Social Media konzentrieren, obwohl ihre künstlerische Qualität noch nicht da ist. Der Schlüssel liegt darin, den goldenen Mittelweg zwischen Business und Kunst zu finden.

8. Welche Bildungswege würdest du jungen Menschen empfehlen, um für die Zukunft möglichst gut aufgestellt zu sein und sich gleichzeitig entfalten zu können?

Ich persönlich habe von einem klassischen Bildungsweg profitiert: Nach dem Abitur habe ich eine Ausbildung im kreativen Bereich (Grafikdesign) gemacht und nebenbei gearbeitet. Diese Kombination verschaffte mir nicht nur fachliche Grundlagen, sondern auch einen finanziellen Puffer. Deshalb rate ich, nicht voreilig die Schule abzubrechen – ein solider Abschluss kann dir den nötigen Rückhalt geben, um dich später voll und ganz der Kunst zu widmen.

9. Welchen Rat möchtest du angehenden Künstlern mitgeben, die am Anfang ihrer Karriere stehen?

Lasst euch von unrealistischen Vergleichen nicht entmutigen. Konzentriert euch auf eure eigene Entwicklung, bleibt selbstkritisch und authentisch. Jeder Weg ist individuell. Das Wichtigste ist, sich treu zu bleiben und den eigenen Stil zu finden.