
1. Stell dich bitte kurz vor: Wer bist du und was machst du beruflich?
Mein Name ist Monika Winden und ich bin leidenschaftliche Innenarchitektin und Interior Designerin. Seit über 15 Jahren gestalte ich mit meinem Design Studio HOMEMATE Wohn und Geschäftsräume, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern durch hochwertige Wohlfühlkonzepte perfekt auf die Bedürfnisse meiner Kunden zugeschnitten sind.
In meinem Studio verbinde ich klassische Designprinzipien mit innovativen Lösungen, wobei Langlebigkeit und das persönliche Wohlbefinden im Mittelpunkt stehen. Besonders wichtig ist mir dabei, dass die Räume, die ich gestalte, eine harmonische Balance zwischen Ästhetik, Funktionalität und Wohlfühlen schaffen.
Neben der direkten Projektarbeit teile ich meine Expertise auch durch YouTube-Tutorials und Online-Kurse mit Menschen, die ihre Räume selbst gestalten möchten. Diese Kombination aus praktischer Designarbeit und digitaler Wissensvermittlung ermöglicht es mir, noch mehr Menschen dabei zu unterstützen, ihr persönliches Wohlfühlzuhause zu schaffen.
2. Was hat dich dazu inspiriert, Interior Designerin zu werden und wie hat deine Reise begonnen?
Meine Leidenschaft für Interior Design hat sich schon sehr früh in meinem Leben gezeigt. Als Kind und Jugendliche war ich ständig kreativ tätig – ich habe gemalt, gebastelt, genäht und sogar eigene Möbel gebaut. Während die klassischen Schulfächer mich nicht besonders begeistern konnten, war der Kunstunterricht immer mein absolutes Highlight.
Der entscheidende Moment kam dann während eines Praktikums bei einer Innenarchitektin. Von der ersten Minute an war ich Feuer und Flamme für diesen Beruf. Die Verbindung von Kreativität, räumlichem Denken und der Möglichkeit, Lebensräume für Menschen zu gestalten, hat mich sofort begeistert. Meine Mentorin erkannte schnell mein Talent und bestärkte mich darin, diesen Weg einzuschlagen. Im anschließenden Studium der Innenarchitektur fühlte ich mich dann endlich wie ein Fisch im Wasser. Was in der Schule noch schwer fiel, lief im Studium wie von selbst – plötzlich waren meine Noten hervorragend, weil ich genau das tun konnte, was mir liegt und Freude bereitet. Diese Erfahrungen haben mir bestätigt, dass Interior Design genau der richtige Beruf für mich ist – hier kann ich meine kreative Energie und mein gestalterisches Talent optimal einsetzen, um Menschen zu ihrem persönlichen Wohlfühlzuhause zu verhelfen.
3. Welche Erfahrungen, Entscheidungen und Momente haben deine Laufbahn besonders geprägt? Was waren deine größten Learnings?
Mein Karriereweg war nicht geradlinig, und genau das hat sich als wertvolle Erfahrung erwiesen. Als ich mein Studium abschloss, befand sich die Baubranche in einer schwierigen Phase – einige meiner Kommilitonen mussten sogar als Taxifahrer arbeiten, um über die Runden zu kommen. Statt den direkten Weg in die Innenarchitektur zu gehen, entschied ich mich für einen MBA und sammelte anschließend wertvolle kaufmännische Erfahrung in einem großen Konzern.
Im Nachhinein war diese Zeit Gold wert, denn sie hat mir nicht nur betriebswirtschaftliches Know-how vermittelt, sondern auch gezeigt, wie wichtig es ist, seinem Herzen zu folgen. Je länger ich im kaufmännischen Bereich arbeitete, desto lauter wurde die Stimme in mir, die mich zu meiner eigentlichen Passion – dem Interior Design – zurückführte.
Meine wichtigsten Learnings aus dieser Zeit waren:
- Manchmal führen Umwege zum Ziel und bringen unerwartete, wertvolle Kompetenzen mit sich
- Die Kombination aus kreativem Design-Know-how und betriebswirtschaftlichem Verständnis ist heute ein echter Mehrwert für meine Kunden
- Man sollte auf seine innere Stimme hören – sie wird mit der Zeit nur lauter, wenn man sie ignoriert
- Unternehmerisches Denken ist genauso wichtig wie kreatives Talent, um erfolgreich zu sein
Diese Erfahrungen haben mich nicht nur beruflich, sondern auch persönlich stark geprägt und machen heute einen wichtigen Teil meiner Expertise aus
4. Gibt es etwas, das du anders machen würdest, wenn du heute neu anfangen müsstest?
Ehrlich gesagt würde ich heute wesentlich früher den Mut haben, meiner eigentlichen Leidenschaft zu folgen, anstatt den vermeintlich sicheren Weg zu wählen. Obwohl die Erfahrungen im Konzern sehr wertvoll waren, hätte ich parallel dazu schon kleinere Design Projekte umsetzen und mir ein Netzwerk in der Branche aufbauen können.
Außerdem würde ich von Anfang an stärker auf die digitale Präsenz setzen. Heute weiß ich, wie wichtig es ist, seine Expertise und Projekte auch online sichtbar zu machen. Die digitale Transformation der Designbranche bietet so viele Möglichkeiten – von virtuellen Beratungen bis hin zur Wissensvermittlung über Social Media und Online-Kurse.
Ein weiterer wichtiger Punkt wäre, von Beginn an selbstbewusster den eigenen Stil und die eigene Vision zu verfolgen. Am Anfang war ich noch sehr darauf bedacht, es allen recht zu machen. Heute weiß ich: Die besten Projekte entstehen dann, wenn der Designer eine klare Haltung hat und diese auch selbstbewusst vertritt.
5. Woher schöpfst du deine Inspiration für neue Designs und Projekte?
Neue Kunden und Projekte inspirieren mich immer wieder aufs Neue. Es fasziniert mich, in ihr Leben und ihren Alltag einzutauchen, ihre Gewohnheiten zu verstehen und daraus ein maßgeschneidertes Konzept zu entwickeln – so, dass es sich für sie anfühlt, als hätten sie es selbst gestaltet. Dabei bin ich wie ein Schwamm: Ich stelle ständig Fragen, höre aufmerksam zu und erfasse die Welt mit neugierigen Augen. Jeder Mensch, jede Begegnung und jede Umgebung bietet mir neue Perspektiven und Ideen, die ich in meine Arbeit einfließen lassen kann. Diese Neugier ist mein Motor, um Designs zu schaffen, die nicht nur schön, sondern auch authentisch und einzigartig sind.
6. Was heißt für dich gutes Interior Design? Worauf kommt es dabei an?
Für mich bedeutet gutes Interior Design, dass ein Raum nicht nur ästhetisch überzeugt, sondern vor allem im Alltag funktioniert – ohne viel Aufwand. Es ist wie ein perfekt sitzendes Kleidungsstück: Es sieht gut aus, fühlt sich gut an und macht das Leben leichter.
Ein stimmiger roter Faden, der sich durch alle Räume zieht, ist essenziell. Das schafft Harmonie und eine angenehme Atmosphäre. Gleichzeitig liebe ich es,
Überraschungsmomente einzubauen – sei es ein besonderes Objekt oder eine unkonventionelle Idee, die einen Raum einzigartig macht.
Ein spannendes Materialkonzept spielt ebenfalls eine große Rolle. Materialien sollten nicht nur visuell, sondern auch haptisch begeistern und gleichzeitig langlebig sowie zeitlos sein. Schließlich möchte man sich nicht nach kurzer Zeit an einem Design sattsehen. Gutes Interior Design ist für mich eine Balance aus Funktion, Ästhetik und Persönlichkeit – es ist Ausdruck der Menschen, die darin leben.
7. Welche typischen Herausforderungen gibt es für angehende Interior DesignerInnen? Hast du Tipps, um sie von Anfang an zu vermeiden oder möglichst gut zu meistern?
Eine der größten Herausforderungen für angehende Interior DesignerInnen ist die fehlende Erfahrung in der praktischen Umsetzung und im Umgang mit Kunden. Es ist eine Sache, ein Konzept auf Papier zu entwickeln, aber eine ganz andere, es realitätsnah umzusetzen und dabei die Kommunikation mit verschiedenen Beteiligten wie Kunden, Handwerkern und Lieferanten zu meistern. Mein Tipp: Sammelt so früh wie möglich Praxiserfahrungen – sei es durch Praktika, kleine eigene Projekte oder die Unterstützung erfahrener KollegInnen. Übung macht den Meister, gerade in diesem Bereich.
Eine weitere Hürde ist die Organisation und der Umgang mit Budgets und Zeitplänen. Kreativität allein reicht nicht, wenn die Umsetzung nicht reibungslos funktioniert. Hier hilft es, von Anfang an klare Prozesse zu etablieren und sich betriebswirtschaftliches Wissen anzueignen. Gute Planung und Kommunikation sind das A und O, um Projekte erfolgreich zu realisieren.
Außerdem unterschätzen viele die Bedeutung eines starken Netzwerks. Kontakte zu anderen DesignerInnen, HandwerkerInnen und Lieferanten sind Gold wert. Mein Rat: Knüpfe frühzeitig Beziehungen und pflege diese langfristig – das macht den Berufsalltag nicht nur einfacher, sondern bringt oft auch wertvolle Inspiration.
Zuletzt: Verliere nicht den Mut, wenn ein Projekt mal nicht perfekt läuft. Fehler gehören zum Lernen dazu, und mit jeder Herausforderung wächst du – sowohl als DesignerIn als auch als Persönlichkeit.
8. Welche Bildungswege würdest du jungen Menschen an’s Herz legen, um später erfolgreich im Interior Design zu sein und sich entfalten zu können?
Ein fundiertes Studium oder eine Ausbildung im Bereich Innenarchitektur, Design oder einem verwandten Fachbereich ist sicherlich eine gute Basis, um die theoretischen Grundlagen zu erlernen – von Raumplanung über Materialkunde bis hin zu technischen Aspekten wie CAD. Doch Theorie allein reicht nicht aus, um erfolgreich zu sein.
Das Wichtigste ist, so früh wie möglich praktische Erfahrungen zu sammeln. Der Umgang mit echten Projekten und realen Kunden ist durch nichts zu ersetzen. Mein Tipp: Arbeitet schon während der Ausbildung oder des Studiums an kleineren Projekten, idealerweise auch pro bono, um Erfahrungen zu sammeln und sicherer in der Kundenkommunikation und Präsentation zu werden. Je mehr du übst, desto souveräner wirst du – und das gibt später auch deinen Kunden das Vertrauen in deine Fähigkeiten.
Außerdem empfehle ich, sich kontinuierlich weiterzubilden und offen für neue Technologien, Trends und Arbeitsweisen zu bleiben. Ob Online-Kurse, Workshops oder das Lesen von Fachliteratur – Interior Design ist ein Feld, das sich ständig weiterentwickelt, und wer am Puls der Zeit bleibt, hat einen klaren Vorteil.
Nicht zuletzt: Netzwerken! Besuche Messen, nimm an Design-Events teil und knüpfe Kontakte in der Branche. Diese Verbindungen können dir nicht nur Inspiration, sondern auch wertvolle Möglichkeiten für deine Karriere bieten.
9. Wie wird sich die Branche deiner Meinung nach in Zukunft verändern? Welche Fähigkeiten werden dabei immer wichtiger?
Die Interior-Design-Branche wird sich in Zukunft stark durch technologische Entwicklungen und sich verändernde Kundenbedürfnisse weiterentwickeln. Themen wie Nachhaltigkeit, digitale Technologien und Individualisierung werden eine immer größere Rolle spielen.
Nachhaltigkeit wird nicht mehr nur ein Trend sein, sondern ein Muss. Kunden erwarten umweltfreundliche Materialien, energieeffiziente Konzepte und langlebige Designs. Die Fähigkeit, nachhaltige Lösungen zu entwickeln und dabei trotzdem kreativ und ästhetisch zu bleiben, wird entscheidend sein.
Technologie wird ebenfalls die Branche prägen – von Virtual- und Augmented-Reality-Tools, mit denen Kunden ihre zukünftigen Räume visualisieren können, bis hin zu digitalen Plattformen für Projektmanagement und Kundenkommunikation. DesignerInnen, die diese Technologien beherrschen, werden einen klaren Wettbewerbsvorteil haben.
Auch Soft Skills wie Empathie, Kommunikation und Flexibilität werden in Zukunft noch wichtiger. Kunden suchen nicht nur nach einer schönen Gestaltung, sondern nach
maßgeschneiderten Konzepten, die ihre individuellen Bedürfnisse und Werte widerspiegeln. Wer gut zuhören kann und bereit ist, sich auf verschiedene Persönlichkeiten und Lebensstile einzustellen, wird langfristig erfolgreich sein.
Zusätzlich wird die Fähigkeit, komplexe Projekte effizient zu organisieren und zu leiten, an Bedeutung gewinnen. Die Nachfrage nach DesignerInnen, die nicht nur kreativ sind, sondern auch strukturiert arbeiten und interdisziplinär mit anderen Fachbereichen kooperieren können, wird steigen.
Die Zukunft der Branche ist spannend und bietet viele Möglichkeiten – vor allem für diejenigen, die bereit sind, sich weiterzuentwickeln und den Wandel als Chance zu sehen.
10. Gibt es noch eine Botschaft oder einen Gedanken, den du angehenden Interior DesignerInnen mitgeben willst?
Seid mutig! Traut euch, neue Wege zu gehen und Dinge auszuprobieren, auch wenn sie unkonventionell erscheinen. Gerade in der Kreativbranche sind frische Ideen und der Mut, anders zu denken, entscheidend.
Stellt den Kunden immer in den Mittelpunkt. Hört aufmerksam zu, versucht zu verstehen, was hinter den Wünschen steckt, und entwickelt Konzepte, die nicht nur schön, sondern auch funktional und individuell sind.
Bleibt neugierig und innovativ. Die Welt des Interior Designs verändert sich ständig, und wer mit offenen Augen und einem offenen Geist unterwegs ist, wird immer Inspiration und neue Ansätze finden.
Vor allem: Habt Spaß an dem, was ihr tut, und lasst euch nicht entmutigen. Interior Design ist ein Bereich, in dem ihr die Möglichkeit habt, das Leben der Menschen positiv zu beeinflussen – das ist eine unglaublich erfüllende Aufgabe.